Bericht
Favorit setzt sich im Fernduell knapp durch
SV Hofheim gewinnt Hessische Blitzmannschaftsmeisterschaft 2012 in Eppstein
Alt gegen Jung, Meister gegen Amateure, Damen gegen Herren, Deutsche gegen Spieler anderer Nationalität – die Reihe an Gegensätzen ließe sich beliebig fortsetzen, die das Königliche Spiel mühelos zusammenbringt. Dass das auch noch auf kleinstem Raum in einem mittelgroßen Saal funktioniert und man in einem Turnier selbst als „Normalsterblicher“ sich mit den großen Künstlern dieses Sports messen kann, das stellt Jahr für Jahr zum Beispiel die Hessische Blitzmannschaftsmeisterschaft für unter Beweis. Traditionell nehmen an diesem Turnier die stärksten Teams aus den zehn hessischen Bezirken teil. So waren sich auch diesmal zur 38. Auflage am 11. März 2012 27 hessische Vereine (siehe Grafik) nicht zu schade, ihre Hochkaräter nach Eppstein im Taunus zu schicken, um den Meister in dieser besonders schnellen Version des Schachs zu ermitteln, bei der die Spieler jeweils nur über fünf Minuten Spielzeit pro Partie verfügen.
Nach den Grußworten von Alexander Sehr vom gastgebenden Verein SVG 1932 Eppstein, die in diesem Jahr ihr 80-jähriges Vereinsjubiläum feiert, sowie Christian Heinz, MDL, gab Turnierleiter Kolja Lotz pünktlich um 11 Uhr die erste von 27 Runden im System jeder gegen jeden frei. Recht früh kristallisierte sich an der Tabellenspitze ein Zweikampf zwischen den Lokalmatadoren SV Hofheim (2.Bundesliga) sowie Freibauer Mörlenbach-Birkenau (Oberliga Ost B) heraus. Letzterer in der Bergstraße beheimateter Verein präsentierte sich in einer bestechenden Form und ließ gegen hochklassige Konkurrenz nicht eine einzige Niederlage zu und konnte somit als einzige Mannschaft das Turnier mit weißer Weste abschließen. Auch den Titelverteidiger Sfr. Schöneck (2. Bundesliga), der ebenfalls kurz die Tabellenführung innehatte, konnte überraschend mit 3:1 geschlagen werden.
Zu der positiven Bilanz der Mörlenbacher gesellten sich allerdings auch vier Unentschieden, was dazu führte, dass fast schon unbemerkt sich der Lokalmatador Hofheim, der gegen den SC Steinbach eine Niederlage quittieren musste, langsam heranpirschen konnte. Nach der vorletzten Runde zog tatsächlich Hofheim gleich, und zwar kurioserweise sowohl hinsichtlich der Punkte als auch Brettpunkte. Somit schloss sich nach sieben Stunden Spielzeit noch einmal ein nervenaufreibender Showdown an, in dem die Chancen nur scheinbar klar verteilt waren: Denn mit den Biebertaler Schachfreunden hatte Mörlenbach von der Papierform her das vermeintlich leichtere Los, gab jedoch einen Zähler ab, wonach Hofheim gegen Schöneck seine ganze Routine ausspielen und nach einem souveränen 3,5:0,5-Sieg gegen Schöneck den Titel des Hessischen Bezirksmeisters 2012 für sich beanspruchen konnte. Den dritten Rang belegte der SV Oberursel. Vierter Schöneck darf sich auch noch über eine Qualifikation zur nächsten Hessischen Blitzmannschaftsmeisterschaft freuen.
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