HESSEN 1 wird VIZEMEISTER in BERLIN bei der MANNSCHAFTSMEISTERSCHAFT der LANDESVERBÄNDE
HESSEN 1 wird VIZEMEISTER in BERLIN bei der MANNSCHAFTSMEISTERSCHAFT der LANDESVERBÄNDE
Bericht aus hessischer Sicht von Dr. Ulrich Zimmermann, Hessischer Seniorenreferent, Marburg, den 18.9.2015
Abbildung 1 Begrüßung vor dem Festsaal
Zu obiger Schachveranstaltung in Berlin – Spandau im Johannisstift, im Süden von Berlin, hatte der Hessische Seniorenreferent Dr. Ulrich Zimmermann 2 Mannschaften im Auftrag des Hessischen Schachverbandes gemeldet und vor Ort betreut.
Insgesamt beteiligten sich an diesem Traditionswettkampf der Landesverbände 28 Vierer – Mannschaften aus 15 Bundesländern , ergänzt durch 1 Mannschaft des Blindenschachbundes. Hessen hatte in der Vergangenheit schon öfter vordere Plätze belegt und auch den Titel gewonnen.
Hessen 1 mit FM Hans – Joachim Clara, FM Ulrich Nehmert, Gerhard Bosbach und Herbert Kargoll wurde mit einer TWZ – Durchschnittszahl von 2269 auf Startplatz 1 gesetzt. In dieser Zusammensetzung hatte die Mannschaft bisher noch nicht gespielt und man war gespannt, wie sie sich im Turnieralltag bewähren würde.
Abbildung 2 Hessen 1 v.l.n.r. Herbert Kargoll, Gergard Bosbach, Seniorenreferent Dr. Ulrich Zimmermann, Hajo Clara, Ulrich Nehmert
Hessen 2 trat mit Helmut Kaulfuss, Wolfgang Haase, Dr. Rudolf Benninger und Dr. Peter Kopp an. Sie lagen zu Beginn auf Startplatz 26.
Abbildung 3 Hessen 2 v.l.n.r. H. Kaulfuss, Dr. P. Kopp, Dr. R. Benninger, W. Haase
Die weiteren Anwärter auf die vorderen Plätze waren: NRW 2269, Baden 2243, Berlin 1 2206, Niedersachsen 1 2202 und Schleswig – Holstein 2162.
Spielbedingungen, Organisation und Rahmenprogram waren vorbildlich. Werner Wiesner, der Berliner Seniorenreferent, hatte mit seinem Team, dem auch der Deutsche Seniorenreferent Gerhard Meiwald angehörte, ganze Arbeit geleistet.
Positiv auf den Zusammenhalt der Mannschaften wirkte sich aus, daß alle im selben Hotel wohnten und sich regelmäßig trafen und so auch kleine oder große Probleme besprechen konnten.
Nach den ersten beiden Runden waren die Hessen noch ungeschlagen und saßen in Runde 3 dicht nebeneinander an Tisch 1 und Tisch 3.
Hessens Erste hatte am Anfang Berlin 3 mit 3 : 1 besiegt und danach Niedersachsen 1 mit 2.5 : 1.5. Hessen 2 gelang in Runde 1 ein beachtliches Unentschieden gegen Meck. – Vorpommern 1 und ein 2.5 : 1.5 Erfolg gegen Hamburg 2.
Nach der dritten Runde trennten sich jedoch die Wege von Hessen 1 und Hessen 2. Hessen 1 behielt seine weiße Weste durch einen Sieg gegen Niedersachsen 1, wobei die ersten 3 Bretter remisierten und Kargoll, von der Sges Bensheim, seine Partie gegen M. Jolowicz nach durchdachtem Qualitätsopfer zum sicheren Sieg führte. Damit blieben die Vier in ihrem Wohnzimmer , sprich Tisch 1. Hessen2 dagegen fiel nach der Niederlage gegen Berlin 1 mit dem ehemaligen Deutschen Meister Dr. Manfred Glienke am 4. Brett ins Mittelfeld zurück. Doch Dr. Kopp an Brett 4 von Hessen 2 hatte Dr. Glienke im lange gleichstehenden Bauern – Springerendspiel alles abverlangt. Mußte am Ende jedoch dem entfernten Freibauern Tribut zollen.
Bei Hessen1 zeichnete sich allmählich ein Muster ab. Clara, offensichtlich gefürchtet wegen seiner hohen TWZ, remisierte früh, schon mal nach 9 Zügen. Hielt dadurch seinen Mitspielern den Weg frei und fuhr nachmittags, zum Entspannen, zum Tischtennis Spielen in eine naheliegende Schule. Nehmert, Wiesbadener SV, glänzte durch unkonventionelle Eröffnungen und überraschende Züge in unübersichtlichen Stellungen. Dazu später mehr. Brett 3, Gerhard Bosbach, Sges Bensheim, sollte mit seinem Vereinskollegen H. Kargoll die Kastanien aus dem Feuer holen. Dieses Konzept ging auch auf bis auf ein mal.
Bei Hessen 2 entpuppte sich Dr. Rudolf Benninger, SC Heusenstamm, als Topscorer, der durch geduldiges Spiel nach 3 Runden 2.5 Punkte auf seinem Konto hatte. Helmut Kaulfuss, SV 1920 Hofheim, hatte an Brett 1 wahrlich eine schwere Aufgabe, die er aber gut löste. Sein Durchhaltevermögen motivierte seine Mitstreiter. Wolfgang Haase, SVG CAISSA Kassel, spielte seine Partien gewohnt ruhig runter wie sein Tischnachbar Dr. Peter Kopp, SV 1920 Hofheim, auch.
Turniertag 4 sah die Spitzenbegegnung Baden – Hessen 1 in unserem Wohnzimmer. Obwohl Baden den Startplatz 3 innehatte, waren die vier aktiven Spieler: M.Nekrasov, C. Werner, Ch. Herbrechtsmeier und G. Kiefer die wahre Nr. 1. Ihre TWZ betrug 2307. Der 3. Startplatz war dem Reservespieler geschuldet, der den Durchschnitt auf 2243 runterzog. Getreu unserem System war Brett 1 nach 11 Zügen remis. Die Anderen ließen nicht lange auf sich warten. Endergebnis 2 : 2. Hessen 2 verlor gegen Rheinland – Pfalz 2 mit 2.5 : 1.5 .
Verließ man nach hartem Kampf den schönen Spielsaal, wurde man vom Anblick der Kirche im Johannisstift erfreut.
Abbildung 4 Kirche im Johannisstift
Auch die 5. Runde brachte noch keine Entscheidung um die Vergabe der ersten 3 Plätze in der Endabrechnung.
Hessen 1 hatte es mit der Ersten des Gastgebers zu tun. Wie am Vortag stand am Ende ein Unentschieden zu Buche. Hessen 2 trennte sich mit dem selben Ergebnis von Sachsen 1. Ein achtbares Resultat, lagen die Sachsen doch im Schnitt um 90 TWZ höher. Hier hatte Dr. Benninger seinen „ black day „, als er in guter Stellung sich doch noch im Variantenstrudel verhedderte. Schade, aber morgen ist ein neuer Tag.
Ihren „ schwarzen Freitag „ hatte dann Hessen 1 am Freitag, dem 11.9.15 in der Begegnung mit Brandenburg 1, Startplatz 7, wiederum an Tisch 1. Diesmal war das Wohnzimmer aber wohl nicht richtig geheizt. Man wollte richtig zur Sache gehen, wie am Vorabend besprochen, doch es ging daneben. Bis jetzt hatte noch kein Spieler eine Partie verloren und ausgerechnet erwischte es den Dauerfighter an Brett 4, Herbert Kargoll, gegen H. Walkewitz. Die ersten 3 Bretter hatten Frieden geschlossen und nun hing alles am Ausgang seiner Partie. In schwieriger Stellung griff Kargoll fehl und die Enttäuschung war natürlich groß. Wohnzimmer weg, Führung dahin, Stimmung erstmal gedrückt. Aber spätestens am Festlichen Abend mit Zauberer entstand dann das neue WIR – Gefühl. Jetzt erst recht und dann richtig und immer optimistisch. Hessen 2 stand an diesem Freitag gegen NRW auf verlorenem Posten und hoffte auf die Schlußrunde gegen Sachsen – Anhalt 2 um Platzverbesserung.
Schlußakt am 7. und letzten Turniertag. Für Hessen 1 der Tag des Ulrich Nehmert. Rechnerisch war bei hohem Sieg gegen Bremen 1 und einem Unentschieden zwischen Württemberg und Niedersachsen noch der 1. Platz in Reichweite, auf jeden Fall aber die Silbermedaille.
Es ging los mit Clara-Remis gegen Stephan Buchal. Nehmert stand gegen Rust-Lux nicht gerade berauschend und sein Gegner träumte wohl schon vom Sieg. Da zog Nehmert Turm f3 und der Bremer fiel aus allen Wolken und aus dem Wohlwollen seiner Mitspieler. 1.5 : 0.5 für Hessen 1. Auch Bosbach trumpfte noch groß auf. Aus ausgeglichener Stellung zauberte er einen glänzenden Angriff: 2.5 : 0.5 für die Hessen. Damit war der 2. Platz in der Endrangliste gesichert und Kargoll gab seine Partie remis, 3 : 1 für Hessen 1. Die großen Träume gingen jedoch nicht mehr in Erfüllung; Württemberg behielt gegen Niedersachsen die Oberhand und wurde verdient Meister.
Auch Hessen 2 gewann am Ende mit 3 : 1 gegen Sachsen – Anhalt 2 und sprang noch auf den 21. Platz.
Endabrechnung also: Württemberg 1 11 – 3, Hessen1 10 – 4, Baden 10 – 4, Berlin 2 9 – 5, Bayern 9 – 5, Niedersachsen 1 9 – 5.
Bilanz Hessen 1: Clara 4 aus 7, keine Verlustpartie
Nehmert 4.5 aus 7, keine Verlustpartie
Bosbach 4.5 aus 7, keine Verlustpartie
Kargoll 4 aus 7, eine Verlustpartie
Bilanz Hessen 2: Kaulfuss: 2.5 aus 7, 2 Verlustpartien
Haase 3 aus 7, 2 Verlustpartien
Dr. Bennninger 4.5 aus 7, 1 Verlustpartie
Dr. Kopp 3.5 aus 7, 2 Verlustpartien
Alles in Allem ein hervorragendes Ergebnis von Hessen 1 und ein gutes Ergebnis von Hessen 2. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für Euer Mitmachen.
Abbildung 5 Abschlußtabelle
Abbildung 6 Siegerehrung für Hessen 1 v.l.n.r. G. Meiwald Hauptturnierleiter, G. Bosbach, H. Kargoll, U. Nehmert, Dr. U. Zimmermann Hessischer Seniorenreferent, H. Clara, W. Wiesner Berlin Turnierleiter, M. Sebastian Hauptschiedsrichter
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